Langer Fahrtag

Die Nacht war sehr kalt, so dass wir alle früh wach sind und uns auf das Frühstück freuen.


Anschließend zusammenpacken und gegen 9:40 Uhr verlassen wir unseren tollen Campingplatz in der Wildniss des Carnarvon Nationalparks.

Kühe am Straßenrand wirken besser als Radarkontrollen …
Kilometerfressen ohne große Pausen. In Roma, nach ca. 260 km, tanken und Fahrerwechsel. Von dort aus geht es Richtung Osten, also keine Strecke mehr nach Süden gut machen, sondern zurück an die Küste, Kurs Brisbane. Wir wollen schauen, wie weit wir kommen, um morgen Vormittag noch einen kurzen Stadtbesuch zu unternehmen. Und da die Kinder sehr tapfer sind und die Straßen Richtung Brisbane immer besser werden, beschließen wir auch bis dahin durchzustechen. Ich suche online (ja, es gibt endlich auch wieder ein Vodafone-Mobilnetz), ein Motel aus. Da wir an die Preise ja bereits gewöhnt sind, halten sich die Schmerzen in Grenzen.

Gegen 18:30 erreichen wir unsere Behausung im Süden der Millionenstadt. Ein sehr einfaches, aber sauberes Motel, in dem wir zwei Zimmer, direkt nebeneinander liegend, haben. Zudem gibt es einen Parkplatz mit verschlossenem Tor und Videoüberwachung, was uns bei unserem vollgepacktem Auto auch ganz lieb ist. Da wir den ganzen Tag im Auto saßen unternehmen wir noch einen netten Fußmarsch Richtung Stadt, um in einem im Netz viel gelobten Burger-Laden zu Abend zu essen. Danach wieder zurück zum Motel wandern und dann schnell ins Bett, worauf wir uns nach vielen Nächten Luftmatratze und Schiffs-Koje alle freuen. Was wir aber gar nicht mehr gewöhnt sind, ist Straßenlärm, den hatten wir nun wirklich sehr lange nicht mehr, merken in der Nacht aber deutlich, was es heisst, wieder zurück in der Zivilisation zu sein.

 

 

Wandertag im Carnarvon National Park

Nettes Frühstück, in der Morgensonne wärmen sich neben uns die Kängurus auf.

Auch einen Kookaburra, den Nationalvogel von New South Wales, bekomme ich endlich mal vor die Linse.

Da die Nacht frisch war, brauchen auch wir ein warmes Frühstück, Anschließend fahren wir mit dem Auto 10 Min. zum visitor centre des Carnarvon Nationalparks, von wo aus auch die meisten Wanderwege starten.

Hier liegen auch einige Kängurus in der Sonne und Jonas macht eine spannende Entdeckung: Die Tiere können bedrohlicher knurren als unser Hund, wenn sie zu faul sind, wegzuhüpfen aber deutlich machen wollen, dass sie nicht gestört werden wollen. Bei Jonas hat das Eindruck hinterlassen, er gewinnt schnell Land.

Wir nehmen den Hauptweg durch die Schlucht.  Der Carnarvon Creek hat in das Sandsteinplateau des Consuelo National Park, Teil der Great Deviding Range, eine bis zu 200 m tiefe Schlucht gegraben.
Wir wandern gut 7 km tief in die Schlucht hinein, dabei müssen wir den Bach 12mal kreuzen, was jedes Mal ein Spaß ist, es gibt keine Brücken, sondern nur Steine im Wasser.

Pause am Wendepunkt unserer Wanderung.

Zurück addieren sich zur Strecke dann einige Abstecher, z. B. zur ‚Art Gallery‘, einer Aboriginal Kultstätte; zum ‚Ward’s Canyon‘ mit Wasserfall, einer kleinen Seitenschlucht und einem der letzten Plätze, an dem die imposanten King Farns in der Wildniss vorkommen; zur Amphitheater, einer kreisrunden tiefen Schlucht, die nur durch eine sehr enge Felsspalte erreichbar ist, sowie zum ‚Moos Garden‘. Bei letzterem streike ich allerdings, mein Fuß mag nicht mehr und wir haben noch knapp 4 km Rückweg vor uns.

Art Gallery:

Ward’s Canyon:

Amphitheater:Aufstieg in die Felsspalte, durch die man in das Theater gelangt.

Moos Garden:

Rückmarsch durch das schöne Tal.

Gegen 15:30 sind wir nach ca. 18km geschafft zurück am Campingplatz. Die Wanderung war grandios, die Landschaft atemberaubend.
Zur happy hour um 16:00 Uhr wird eine mobile Bar an der Rezeption aufgebaut. Wir genießen kaltes Bier und kalten Weißwein. Es treffen sich viele Camper und es entsteht eine gesellige Runde. Wir senken den Altersdurchschnitt, auch ohne unsere Kinder enorm. Es sind halt keine Schulferien mehr und die nördlicheren Gefilde sind ja bekannt als Rentnerparadies, wem es in Victoria und New South Wales zu kalt wird im Winter, fährt gen Norden.
Wir ziehen uns aber alsbald zum Kochen zurück in die Campkitchen. Direkt hinter dieser liegt der ‚platypus pool‘. Hier sollen die lustigen Platypus Tiere, bei denen keiner weiß, ob es Säugetiere (sie säugen ihre Jungen) oder Reptilien (sie legen Eier) sind, plantschen. Wir warten geduldig, ich mit Camera im Anschlag. Die Viecher zeigen sich allerdings erst, nachdem ich mit dem fotografischen Apparat verschwinde. Die Kinder allerdings erspähen ein Tier, so dass sich unsere Wildlife-Bilanz weiter verbessert. Ich fotografiere auf dem Weg zum Zelt noch einen Enchidna, eine Mischung aus Stacheltier, Igel und Ameisenbär aus nächster Nähe.
Abendessen, lustiger Plausch mit einem älteren Pärchen in der Camp Kitchen, dann zum Lagerfeuerplatz. Die Kinder wollen Marshmallows grillen und sind bereits voraus geeilt. Als Katharina und ich nachkommen, haben sie bereits mit einer Australischen Familie Freundschaft geschlossen. Dies reist mit zwei Kindern (8 und 6) durchs Land. Sie haben ihre Jobs geschmissen und ihr Haus verkauft. Stattdessen einen Camper angeschafft und sind nun auf dem Weg in den Norden. Die Kinder werden durch sie selber unterrichtet, sie kann, wenn das Geld knapp wird, als Krankenschwester in jeder Stadt arbeiten, als Stundenlohn gibt es dafür $60.
Nach nettem Plausch geht es dann ins Zelt, uns erwartet eine sehr kalte Nacht.

 

Reisetag, veredelt mit Saphiren

Morgens ein schnelles Frühstück, alles zusammenpacken und wieder kunstvoll im Auto verstauen, um 9:40 Uhr verlassen wir den Kohlearbeiter-Park.

Wir machen Strecke Richtung Süden, allerdings mit einem westlichem Schlenker, um etwas vom Hinterland zu sehen.
Als Zwischenziel steuern wir die Edelsteinfelder bei Saphir in der Nähe von Emerald an, ein kleiner Abstecher von der Hauptstraße. Aus diesem Gebiet stammen etwa ein Drittel aller Saphire, die auf der Welt im Umlauf sind. Wir besuchen die Miner’s Heritage Walk-In Mine. Zunächst dürfen wir einen Eimer ‚wash‘ behandeln, staubiges Gestein sieben und waschen und dann auf Saphire untersuchen.

Kleine Funde gelingen jedem von uns, sehr schön! Dann nehmen wir noch an einer Führung in die Mine teil. Auch sehr eindrucksvoll, die manuell in den Berg gegrabenen Stollen zu besuchen.

Gegen 14:30 Uhr geht es dann weiter, wir wollen noch bis in den Carnarvon Nationalpark, um dort unser Nachtlager aufzuschlagen und am nächsten Tag wandern zu gehen. Die Planung wird dadurch erschwert, dass es hier im Hinterland kein Vodafone Mobilnetz gibt. Als Papierkarte haben wir nur die Beilagen-Landkarte aus dem Reiseführer. Der Detaillierungsgrad ist damit ungefähr so, als wolle man mit einer Gesamt-Frankreichkarte eine Stadtfuhrung durch Paris planen.
Die Strecke zieht sich. Bei einsetzender Dämmerung besteht zudem die Gefahr, mit Wild zu kollidieren, auf der Mini-Straße, die wir fahren durchaus ernst zu nehmen, immer wieder stehen Rinder auf der Straße und Kängurus am Rand.
Schließlich erreichen wir um 6:15 unseren Campingplatz Takarakka. Die Rezeption hat bereits geschlossen, mit heftigem Klopfen können wir aber auf uns aufmerksam machen und erhalten noch einen Stellplatz für unser Zelt zugewiesen.
Aufbauen im Licht der Autoscheinwerfer und Headlamps, dann in der netten Campkitchen schnell ein paar Nudeln in den Topf.
Obwohl nicht wirklich was geleistet heute, fallen wir alle müde auf unsere Luftmatratzen und sind froh, morgen früh nicht das Zelt abbauen zu müssen.

18.07., Rückkehr vom Segeln

Wir haben die Nacht gut vor Anker in der Bauer Bay, South Molle Island, verbracht. Auf geht’s früh, ohne Frühstück lichten wir den Anker um 7:30 Uhr und machen uns auf zum Heimathafen. Durch die ‚unsafe passage‘ zwischen Molle Island und North Molle Island Motoren wir noch. Danach steht der Wind sehr günstig, so dass wir noch mal beide Segel ziehen und mit dem Strom der einsetzenden low tide mit 8 kn dahinziehen, nicht schlecht für unseren Jogurtbecher.
Da wir so gut voran kommen, haben wir noch Zeit für ein kleines Segelmanöver vor dem Hafen, wir üben das “Beidrehen”.
Über Funk bestätigen wir unsere Ankunft, um 9:20 Uhr sind wir wieder im Hafen, müssen allerdings auf unseren Instruktor warten, ohne ihn dürfen wir nicht an die Tanke. Es dauert noch gut 20 Min., bis er mit dem Schlauchboot angetuckert kommt. Es folgt das Auftanken von Schiff und Beiboot. Katharina besorgt in der Zeit einen neuen Parkschein für unser Auto, da dieser um 8:00 Uhr abgelaufen ist.
Die Rückgabe-Prozedur läuft glatt, der Instruktor ist sehr zufrieden, in welchem Zustand wir das Boot abliefern, wie wenig Motorstunden wir in der Woche produziert haben und dass wir ohne Zwischenstopp in einem Hafen über die Runden gekommen sind.

Logbuchauszug: Noch einmal gut 9 sm bei traumhaften Bedingungen am Rückgabetag.

In Summe haben wir 136 sm zurückgelegt, tolle Tage und 7 Nächte auf See verbracht (3 x Mooring, 4 x Anker) und viel Spaß in der Coral Sea gehabt.

Gegen 11:00 waren wir mit all unserem Zeugs von Bord. Wieder alles im Auto verstauen und dann endlich frühstücken im Hafen in einem netten Bistro.
Dann Aufbruch, wieder auf die Straße, zurück Richtung Süden. Ich hatte das 210 km entfernte Nebo für die Nacht als Ziel rausgesucht. Da wir aber früher loskommen und besser Strecke machen, als ursprünglich geplant, beschließen wir, noch weiter zu fahren.
Wir düsen schließlich erst durch endlose Zuckerrohrplantagen, an einigen Zuckerraffinerien vorbei, dann durch sehr ausgedehnte Kohle Tagebaugebiete bis Moranbah. Nach unserer CampWiki App gibt es dort einen Caravanpark, der nicht nur Zeltplätze, sondern vor allem auch Waschmaschinen bietet und wir müssen dringend Wäsche waschen. Als wir den Platz ansteuern, erfahren wir dort allerdings, dass es Jahre her sei, das man Platz für Wohnwagen und Zelte geboten habe. Der gesamte Park besteht aus einfachen Hütten, in denen die Arbeiter der zahlreichen Kohleminen der Umgebung hausen. Wir sind über Kilometer an den verschiedenen Minen vorbeigefahren, die gesamte Landschaft ist umgegraben. Man weist uns also ab, immerhin mit dem Tip, es bei einem weiteren Park in der Nachbarschaft zu versuchen. Nach einigem Suchen (es gibt kein (Vodafone-)Mobilnetz), finden wir diesen und man hat Erbarmen mit uns. Es gibt zwar keine Plätze für Zelte, wir dürfen aber schauen, wo unsere Stoffbehausung hinpasst. Auch hier leben nur Kohlearbeiter. Ein Erlebnis, als diese nach und Nach mit ihren Pickups nach Feierabend ankommen und erst einmal ihre Kleindung unter dem Wasserschlauch grob reinigen. Willkommen im echten Australien.
Wir waschen Wäsche, gehen einkaufen, kochen, essen und gehen ins Bett.

 

Toller Segeltag, inklusive Whalewatching

Eigentlich wollen wir gemütlich ohne Zeitdruck aufbrechen, doch dann hören wir über Funk, dass eine Seemeile nördlich von uns Wale gesichtet werden.

Also legen wir sehr schnell ab und tuckern unter Motor nach Norden.

Sehr schnell erspähen wir die Tiere vor uns. Eine Motorjacht fährt sehr nah heran (deutlich näher, als es erlaubt ist). Wir hoffen, dass alle ordentlich nass werden, als ein Wal springt und sich auf die Oberfläche fallen lässt.

Wir sind begeistert. Die Wale führen ein Ballett auf, insbesondere viele Vorderflossen sehen wir, mit denen sie winken.

Am Ende springt dann ein Jungtier auch noch aus dem Wasser. Was für ein Anblick. Ich bin froh, die große Kamera (deutlich schneller als meine Kompakte) und das große Tele (600 mm) mit geschleppt zu haben.

 

Anschließend kreuzen wir wieder an der Westküste von Hook Island entlang nach Süden. Nachdem wir die Südspitze umrundet haben, bergen wir die Segel und laufen unter Maschine in das Nara Inlet.

Ganz am Ende dieser fjordartigen Bucht ankern wir und setzen mit dem Beiboot an Land über.

Dort führt ein kleiner Wanderweg zu einer Aboriginal Höhle, die wir uns anschauen. Auf dem Weg können wir ein weiteres Kreuz setzten auf unserer Wildlife Liste. Eine Schlange versperrt uns den Weg und lässt sich Zeit, Platz zu machen. Was wir da gesehen haben, wissen wir nicht. Sie war sehr dünn, aber ca. 1,20 m lang, schwarz und am Bauch grün. Sehr schön aber durchaus auch respekteinflössend. Später hören wir von Anita, Jessica und Luke nach Analyse unseres Fotos, dass es eine Tiger Snake ist. Diese sind sehr giftig und werden zumeist aggressiv, wenn sie sich in ihrem Territorium belästigt fühlen. Upps.

Um 14:00 Uhr setzen wir unseren Törn fort. Wir motoren wieder aus dem Fjord heraus, dann setzten wir die Segel u nach Südwesten zu kreuzen, Kurs South Molle Island. Es pustet kräftig und Katharina kämpft am Ruder.

Um 15:30 Uhr werfen wir den Anker in der Bauer Bay zwischen South Molle und Molle Island am Strand vor einem großen Urlaubsressort.

Dieses ist allerdings durch Debby auch komplett zerstört worden und seitdem ist es verlassen. Wir setzen mit Schlauchboot über und schauen uns die Ruinen an. Zudem lassen sich hier wieder toll Muscheln sammeln.

Wir essen und geniessen unsere letzten Nacht an Bord.

 

Auszug aus unserem Logbuch: Heute knapp 30 sm bei klasse Wind!

 

Großartiges Segeln, großartige Korallenwelt!

Nach dem Frühstück wird um 9:20 von der Mooring losgeschmissen.

Heute ist Johannas Segeltag. Sie steuert großartig, sehr sensibel. Wir kreuzen vor dem Wind Richtung Norden und umrunden Hook Island.

Am Norden der Insel gibt es wunderbare Schnorchelbuchten. Wir machen zunächst in der Luncheon Bay an einer Mooring fest. Faszinierend: Gleich nachdem unser Schiff ruhig liegt, erscheinen am Heck riesige Fische und betteln nach Futter. Wir lassen uns erweichen, ein wenig Apfel gibt es …

Dann gehen wir mit dem Schlauchboot los, schnorcheln. Wir erkunden Pinnacle Bay und Manta Ray Bay, tolle Plätze zum Fische schauen.

Um kurz vor 14:00 Uhr lichten wir wieder den Anker und fahren eine Bucht weiter in die große Butterfly Bay. In diese fahren wir tief hinein und ergattern eine der begehrten Mooring-Tonnen, so dass wir nicht ankern müssen. Wir gehen noch mal schnorcheln uns sehen wieder wunderschöne Korallen und viele Fische. Traumhaft!

Die Bucht ist sehr geschützt, so dass wir eine ruhige Nacht haben.

 

Logbuch-Auszug: Wieder nicht viele Seemeilen, aber eine sehr schöne Strecke!

Traumstrand und schönste Ankerbucht

Nach dem Frühstück lichten wir bereits um 8:45 wieder den Anker.

Wir tuckern unter Motor nur einmal durch die Bucht und wollen vor dem Whitehaven Beach ankern, um diesen Traumstrand zu besuchen.

Besuch neben uns, die ‚Southern Cloud‘

Wieder tun wir uns schwer, im Sandboden fest zu machen 2mal zeigt der Anker keinen Grip. Die Familie ist genervt. Wir fahren ein Stück weiter nach Norden und versuchen es erneut. Diesmal lasse ich die Kette noch langsamer nach und wir fahren ihn vorsichtiger rückwärts ein und das Manöver gelingt. um 10:45 liegt das Schiff sicher in der großen Bucht, ca. 0,5 sm vor dem Strand. Also rein ins Schlauchboot und übersetzen. Wir verschätzen uns mit der Brandung direkt vor dem Strand, so dass wir alle gut nass werden.

Wir ziehen das Schlauchboot mühsam den Sand hoch, denn die Flut läuft auf.

Dann spazieren wir diesen traumhaften Strand, der angeblich den weissesten Sand der Welt hat, entlang. Wieder sind wir erstaunt, wie wenig los ist. Zumindest an Land. In der Luft ist fast mehr los. Etliche Rundflüge und immer wieder werden Gäste mit dem Hubschrauber zum Strand geflogen.

Wir laufen bis zum großen Inlett, dass den Strand berühmt macht. Leider hat aber Debby auch hier zugeschlagen, die wenigen Palmen, die es am Strand gab, sind alle gerupft.

Außer mir geht die ganze Familie noch schwimmen, dann wuchten wir das Schlauchboot wieder ins Wasser und schippern zurück zur Yacht. Um 12:15 sind wir wieder an Board, lichten den Anker, setzten die Segel und nehmen Kurs auf Border Island.

Wir haben perfektes Wetter, Sonne pur und guten Wind. Jonas steuert die gesamte Strecke und macht das sehr, sehr gut.

Wir umrunden Border Island und nehmen Kurs auf die Cateran Bay. Kurz vor Ankunft sehen wir eine weitere Yacht Kurs auf die kleine Bucht nehmen. Wir wollen eine Moorig-Tonne zum Festmachen erwischen und wissen, dass dort nur eine einzige Tonne für die Gewichtsklasse unseres Bootes frei ist. Durch das Fernglas erspähen wir diese auch, somit gibt es ein Wettrennen. Hebel auf den Tisch und unter Volldampf der Maschine rauschen wir in die Bucht. Wir machen knapp das Rennen und liegen um 14:15 fest vertäut. Die zweite Yacht war aber deutlich kleiner und kann somit eine kleine Moorig hinter uns nutzen.

Wir machen den Tender wieder klar und gehen schnorcheln, finden auch hier nette Korallen und viele Fische. Sehr schön! Die Bucht gefällt uns seh gut, der schönste Ankerplatz bisher.

 

Auszug aus dem Logbuch. Heute wieder nur wenig Stecke, aber ein tolles Tropenerlebnis!

Freitag, traumhafte Tropenerfahrung

Morgens nach dem Frühstück besteigen wir wieder unseren Tender und schippern rüber zur Little Lindeman Island. Diese hat einen wunderbar einsamen Strand, an dem wir spazieren gehen und Muscheln sammeln. Tolle Exemplare werden durch die Kinder eingesammelt.

Mit dem Schlauchboot nach Little Lindeman Island, ein sehr einsamer Strand.

Reiche Ausbeute:

Neben Muscheln wird aber auch Müll gesammelt …Neben Muscheln sammeln wir aber auch Müll. Die Charterbase hat uns hierfür extra Müllbeutel mitgegeben, jeder Urlauber wird aufgefordert, aus dem Naturschutzgebiet Müll von Stränden und aus dem Wasser zu sammeln. Dann erleben wir auch einen Tropenschauer. Ca. 5 Minuten Regen, dann wieder schönes Wetter.

 

Die Yacht liegt etwa 0,7 sm entfernt vor Lindeman Island:

Wir schippern zurück zu unser Yacht und um kurz vor 11:00 Uhr ist der Anker wieder gelichtet. Wir haben auch nur wenig Strecke vor uns. Wir steuern Chalkie’s Beach auf Haslewood Island an. Dieser liegt direkt gegenüber vom berühmten Whithaven Beach.

Viel uns das Ankern bisher so leicht, merken wir jetzt, wie kompliziert es auch sein kann, bis der Anker wirklich fest sitzt. Chalkie’s Beach hat feinsten Sandboden, dieser fällt dann auch noch sehr steil ab. Wir brauchen 3 Versuche, bis der Anker nicht mehr slippt. Um kurz vor 13:00 Uhr liegen wir aber sicher.

Die Kinder nutzen die Seewasserbrause im Bug, um die gesammelten Muscheln abzuspülen:

Wir fahren mit dem Beiboot zu einem berühmten Schnorchelplatz an einer kleinen Insel nördlich von Katie’s Cove. Ich bleibe im Schlauchboot, der Rest der Familie geht ins Wasser, ist aber sehr enttäuscht. Die Korallen sind tot und nur sehr wenige Fische im Wasser.

Wir fahren dann im Beiboot nach Süden zum Martin Islet. Dort finden wir wunderschöne Korallen und viele, viele bunte Fische. Als wir dann schließlich alles einpacken und zurück schippern, begegnen wir noch einer großen Seeschildkröte, die direkt vor unserem Schlauchboot auftaucht. Carlotta springt sofort ins Wasser und es gelingt ihr, mit der gopro einige Aufnahmen zu machen (füge ich später ein).

Wir erwarteten eigentlich, dass es an diesem Hot Spot der Whitsunday Islands voller ist. Aber auch gegenüber am Whitehaven Beach liegen nur einige wenige Boote. Am frühen Abend fahren wir noch mal mit dem Schlauchboot an den Strand und machen einen schönen Spaziergang im Abendlicht. Der Sand ist großartig, extrem weich und sehr hell. Sehr schön.

Unschön allerdings: das feuchtwarme Klima führte dazu, dass unsere gesamten Brotvorräte geschimmelt sind. Blöd für die noch folgenden Frühstücke. Einkaufsmöglichkeiten gibt es hier keine, bis auf das Urlaubsressort auf Hamilton Island, das wir nicht anlaufen wollen.

Auszug aus dem Logbuch: heute nur 11.2 sm, eine wunderschöne Strecke

 

Dritter Tag auf See

Wir lassen es langsam angehen. Die Nacht im Naturhafen Cid Harbour war sehr ruhig. Nach einem leckeren Frühstück an Deck tuckern wir mit unserem Beiboot an Land und machen uns auf, den Whitsunday Peak zu erklimmen, den höchsten Berg (437 m) der größten Insel der Whitsundays.

Mit dem Schlauchboot anlanden, um auf Wanderung zu gehen …

Im Reiseführer wird die Strecke mit 4,5 Stunden angegeben. Wir brauchen bei tropisch feucht-warmer Luft eine Stunde durch den Regenwald hoch und nach einer kleinen Pause 40 Min. wieder runter, somit haben wir auch unser Sportprogramm bekommen.

Wandern durch den tropischen Regenwald, der durch Debby arg gebeutelt wurde:

 

Der Wald ist stark geschädigt durch den tropischen Wirbelsturm Debby, der hier im April rüberfegte. Breite Schneisen sind in den Wald gehauen, zahlreiche Bäume umgestürzt und fast allen Bäumen fehlen die Äste mit Blättern, das sieht schon fast gespenstig aus.

Der Blick vom Gipfel ist grandios. Leider ist es aber bewölkt und dunstig. Hier muss man wohl ziemlich Glück haben, eine klare Stunde zu erwischen. Das tropische Klima führt dazu, dass sich über den Inseln schnell Wolken bilden, die auch kurz und kräftig abregnen können. Wenige Minuten später schient wieder aufs schönste die Sonne.

Nach de Abstieg wieder mit dem Schlauchboot zum Schiff und um 12:00 Uhr lichten wir den Anker (was gar nicht so einfach ist, so tief hat er sich in den Muschelschlick eingegraben …).

Wir segeln nur 2 Stunden um die Whitsunday Island herum, wollen eigentlich vor dem Beach25 über Nacht bleiben. Wir werfen hier auch den Anker, fühlen uns aber nicht so richtig wohl. Die Bucht ist sehr offen, wir liegen als einziges Schiff hier und das Land erscheint von See aus nicht so richtig einladend. Also Anker wieder hoch und weiter geht es.

Wir Motoren durch den relativ engen Kanal zwischen den Insel Dent Island und Hamilton Island und werfen dabei einen Blick auf das Ferien-Ressort Hamilton Island mit eigenem Hafen (dem einzigen auf den Inseln) und eigenem Flughafen. Schön ist anders, wir haben kein Interesse, den Hafen anzulaufen. Stattdessen die Segel wieder hoch und weiter nach Süden kreuzen. Es wird spät, gar später als erlaubt, denn eigentlich müssen wir jeden Tag spätestens um 16:00 Uhr vor Anker liegen. Heute wird es 17:00 Uhr, bis wir vor Lindeman Island. Ein weiteres Boot hat sich diese Bucht für die Nacht ausgesucht. Die Bucht soll ideal sein bei Winden aus Südost und Ost. Genau so ist es auch für uns vorhergesagt, den Tag über hatten wir Wind aus Südost, der dann am Abend auf Ost drehen soll. Leider hält sich der Wind nicht an die Vorhersage, sondern dreht auf Süd. Die Folge für uns: Wir liegen sehr unruhig, es schaukelt schon ganz schön kräftig. Tiefer in die Bucht können wir aber nicht, da wir dafür zu viel Tiefgang haben.

Vor Anker vor Lindeman Island:

 

Auszug aus dem Logbuch, heute gut 20 sm am Nachmittag, Vormittags wurde gewandert. 

Mittwoch: ordentlicher Segeltag

Um 8:00 Uhr müssen wir jeden Morgen über Funk Meldung machen, wie unsere Pläne für den Tag aussehen. Diese Prozedur fällt eigentlich immer in unsere Frühstückszeit, so auch heute. Da der Wind ordentlich aufgefrischt hat, wir haben 5-6 Bft. aus Südost, möchte die Base nicht, dass wir im Osten der Inseln segeln, was eigentlich unsere Pläne waren. Sie möchten, dass wir westlich bleiben, um etwas geschützter unterwegs zu sein.

Wir folgen diesen Anweisungen, legen um 9:00 Uhr ab und kreuzen nach Süden. Es bläst anständig und wir reffen frühzeitig, um nicht zu viel Lage zu schieben. Wir legen über 26 sm zurück und erreichen gegen 13:30 Uhr Cid Harbour, eine sehr geschützte Bucht zwischen drei Inseln. Im 2. Weltkrieg lagen hier Teile der US Flotte während der Coral Sea Schlacht vor Anker.

Auch wir ankern, da es hier keine Moorig-Tonnen gibt. Der Boden besteht aus schönem Schlick, der Anker sitzt gleich beim ersten Versuch bombenfest.

Die Kinder gehen schwimmen und freuen sich, vom Boot aus ins Wasser springen zu können, ohne dass es Strömung gibt …

Wir genießen die Abendsonne. Ein bisschen muss ich noch am Schiff basteln. Die Tür der Backbord-Achterkabine (Johanna schläft hier) hält bei Welle nicht in ihrer Arretierung, sie ist uns jetzt schon 2x zugefallen. Das Problem, wenn sie mit viel Schwung zufällt: Dann arretiert auch der kleine Pinn zum abschließen und außen lässt sie sich nicht mehr öffnen, somit ist dann kein Zugang zur Kabine möglich. Aber wir haben ja Jonas. Durch das kleine Fenster zum Cockpit hin passt er durch, so dass wir ihn in die Kabine hinablassen, um die Tür von innen wieder zu öffnen. Ich setzte abends das Schloss außer Betrieb.

Wieder bekommen wir einen wunderschönen Sonnenuntergang geboten und verbringen zum ersten mal einen ganze Tage (24h) auf dem Wasser, da heute kein Landgang ansteht.

Die Nacht wird sehr ruhig, wir drehen uns mit den Gezeiten zwar um unseren Anker, es gibt aber kaum Schwell, so dass wir sehr ruhig liegen.

 

Auszug aus dem Logbuch: Wir kreuzen vor Hook Island bis in die Bucht ‚Cid Harbour‘