Reise mit Hindernissen nach Syracuse

Samstag:

Zunächst hieß es, dass der Flug aus Berlin nur 25-30 Minuten Verspätung hat. Als wir dann aber erst um 13.15 Uhr statt 12.05 Uhr Richtung Düsseldorf abgeflogen sind, wurde ich langsam unruhig. Um 14.20 Uhr bin ich dann in Düsseldorf gelandet, der Anschlussflug nach New York sollte eigentlich um 14:25 starten!. Sofort mit 5 weiteren Passagieren in einen Bus zum richtigen Gate gesetztworden. Dann nochmal durch du die Passkontrolle. Da war ich natürlich die einzige die ausgefragt wurde wo ich hin will, warum und mit wessen Erlaubnis. Endlich im Flugzeug angekommen konnte man die Anspannung förmlich spüren.

7.5 Stunden später war die Aufregung aber schon wieder vergessen. Die Einreise in die USA ging auch sehr gut, die Schlange wurde erst hinter mir richtig lang.

Als aber alle Koffer auf dem Gepäckband Kreise fuhren und meiner nicht dabei war, wurde ich nervös. Ein junges Paar, das mit mir aus Berlin kam, hatte auch keine Koffer, die haben mir dann auch gezeigt an wen ich mich wenden muss. 2 Stunden  später habe ich mich dann auf den Weg zum Gate für  meinen nächsten Flug gemacht, ein Inlandsflug nach Syracuse.

Natürlich habe ich mich erstmal in die falsche AirTrain gesetzt und bin 30 Minuten in die falsche Richtung gefahren. Auf dem Rückweg wurde dann ein herrenloser Koffer gefunden (nein, nicht meiner!), also alle raus und Zug gesperrt. Der nächste Zug kam erst 15 Minuten später und war voll bis oben hin.  Ich bereits völlig verzweifelt und habe mich  mit rein gequetscht. Im Zug habe ich dann einen netten Deutschen kennengelernt der mir auch gleich geholfen hat, meine Amerikanische SIM Karte zu aktivieren.

Endlich am richtigen Delta Schalter angekommen habe ich eingecheckt, aus 5 Stunden Aufenthalt sind somit nur 40 Minuten Wartezeit geworden. Nach nochmal 2 Stunden Flug bin ich endlich in Syracuse angekommen. Erst mal auf dem Flughafen verlaufen aber dann doch noch gleichzeitig mit meinem Shuttleservice am Treffpunkt angekommen. Mein Fahrer hat mir auch gleich angeboten, dass er auch meine Koffer vom Syracuse Airport abholen würde, wenn die Fluggesellschaft ihn dahin bringt.

Um 12.45 Uhr bin ich dann endlich in meinem Zimmer angekommen.

Wandertag im Carnarvon National Park

Nettes Frühstück, in der Morgensonne wärmen sich neben uns die Kängurus auf.

Auch einen Kookaburra, den Nationalvogel von New South Wales, bekomme ich endlich mal vor die Linse.

Da die Nacht frisch war, brauchen auch wir ein warmes Frühstück, Anschließend fahren wir mit dem Auto 10 Min. zum visitor centre des Carnarvon Nationalparks, von wo aus auch die meisten Wanderwege starten.

Hier liegen auch einige Kängurus in der Sonne und Jonas macht eine spannende Entdeckung: Die Tiere können bedrohlicher knurren als unser Hund, wenn sie zu faul sind, wegzuhüpfen aber deutlich machen wollen, dass sie nicht gestört werden wollen. Bei Jonas hat das Eindruck hinterlassen, er gewinnt schnell Land.

Wir nehmen den Hauptweg durch die Schlucht.  Der Carnarvon Creek hat in das Sandsteinplateau des Consuelo National Park, Teil der Great Deviding Range, eine bis zu 200 m tiefe Schlucht gegraben.
Wir wandern gut 7 km tief in die Schlucht hinein, dabei müssen wir den Bach 12mal kreuzen, was jedes Mal ein Spaß ist, es gibt keine Brücken, sondern nur Steine im Wasser.

Pause am Wendepunkt unserer Wanderung.

Zurück addieren sich zur Strecke dann einige Abstecher, z. B. zur ‚Art Gallery‘, einer Aboriginal Kultstätte; zum ‚Ward’s Canyon‘ mit Wasserfall, einer kleinen Seitenschlucht und einem der letzten Plätze, an dem die imposanten King Farns in der Wildniss vorkommen; zur Amphitheater, einer kreisrunden tiefen Schlucht, die nur durch eine sehr enge Felsspalte erreichbar ist, sowie zum ‚Moos Garden‘. Bei letzterem streike ich allerdings, mein Fuß mag nicht mehr und wir haben noch knapp 4 km Rückweg vor uns.

Art Gallery:

Ward’s Canyon:

Amphitheater:Aufstieg in die Felsspalte, durch die man in das Theater gelangt.

Moos Garden:

Rückmarsch durch das schöne Tal.

Gegen 15:30 sind wir nach ca. 18km geschafft zurück am Campingplatz. Die Wanderung war grandios, die Landschaft atemberaubend.
Zur happy hour um 16:00 Uhr wird eine mobile Bar an der Rezeption aufgebaut. Wir genießen kaltes Bier und kalten Weißwein. Es treffen sich viele Camper und es entsteht eine gesellige Runde. Wir senken den Altersdurchschnitt, auch ohne unsere Kinder enorm. Es sind halt keine Schulferien mehr und die nördlicheren Gefilde sind ja bekannt als Rentnerparadies, wem es in Victoria und New South Wales zu kalt wird im Winter, fährt gen Norden.
Wir ziehen uns aber alsbald zum Kochen zurück in die Campkitchen. Direkt hinter dieser liegt der ‚platypus pool‘. Hier sollen die lustigen Platypus Tiere, bei denen keiner weiß, ob es Säugetiere (sie säugen ihre Jungen) oder Reptilien (sie legen Eier) sind, plantschen. Wir warten geduldig, ich mit Camera im Anschlag. Die Viecher zeigen sich allerdings erst, nachdem ich mit dem fotografischen Apparat verschwinde. Die Kinder allerdings erspähen ein Tier, so dass sich unsere Wildlife-Bilanz weiter verbessert. Ich fotografiere auf dem Weg zum Zelt noch einen Enchidna, eine Mischung aus Stacheltier, Igel und Ameisenbär aus nächster Nähe.
Abendessen, lustiger Plausch mit einem älteren Pärchen in der Camp Kitchen, dann zum Lagerfeuerplatz. Die Kinder wollen Marshmallows grillen und sind bereits voraus geeilt. Als Katharina und ich nachkommen, haben sie bereits mit einer Australischen Familie Freundschaft geschlossen. Dies reist mit zwei Kindern (8 und 6) durchs Land. Sie haben ihre Jobs geschmissen und ihr Haus verkauft. Stattdessen einen Camper angeschafft und sind nun auf dem Weg in den Norden. Die Kinder werden durch sie selber unterrichtet, sie kann, wenn das Geld knapp wird, als Krankenschwester in jeder Stadt arbeiten, als Stundenlohn gibt es dafür $60.
Nach nettem Plausch geht es dann ins Zelt, uns erwartet eine sehr kalte Nacht.

 

Reisetag, veredelt mit Saphiren

Morgens ein schnelles Frühstück, alles zusammenpacken und wieder kunstvoll im Auto verstauen, um 9:40 Uhr verlassen wir den Kohlearbeiter-Park.

Wir machen Strecke Richtung Süden, allerdings mit einem westlichem Schlenker, um etwas vom Hinterland zu sehen.
Als Zwischenziel steuern wir die Edelsteinfelder bei Saphir in der Nähe von Emerald an, ein kleiner Abstecher von der Hauptstraße. Aus diesem Gebiet stammen etwa ein Drittel aller Saphire, die auf der Welt im Umlauf sind. Wir besuchen die Miner’s Heritage Walk-In Mine. Zunächst dürfen wir einen Eimer ‚wash‘ behandeln, staubiges Gestein sieben und waschen und dann auf Saphire untersuchen.

Kleine Funde gelingen jedem von uns, sehr schön! Dann nehmen wir noch an einer Führung in die Mine teil. Auch sehr eindrucksvoll, die manuell in den Berg gegrabenen Stollen zu besuchen.

Gegen 14:30 Uhr geht es dann weiter, wir wollen noch bis in den Carnarvon Nationalpark, um dort unser Nachtlager aufzuschlagen und am nächsten Tag wandern zu gehen. Die Planung wird dadurch erschwert, dass es hier im Hinterland kein Vodafone Mobilnetz gibt. Als Papierkarte haben wir nur die Beilagen-Landkarte aus dem Reiseführer. Der Detaillierungsgrad ist damit ungefähr so, als wolle man mit einer Gesamt-Frankreichkarte eine Stadtfuhrung durch Paris planen.
Die Strecke zieht sich. Bei einsetzender Dämmerung besteht zudem die Gefahr, mit Wild zu kollidieren, auf der Mini-Straße, die wir fahren durchaus ernst zu nehmen, immer wieder stehen Rinder auf der Straße und Kängurus am Rand.
Schließlich erreichen wir um 6:15 unseren Campingplatz Takarakka. Die Rezeption hat bereits geschlossen, mit heftigem Klopfen können wir aber auf uns aufmerksam machen und erhalten noch einen Stellplatz für unser Zelt zugewiesen.
Aufbauen im Licht der Autoscheinwerfer und Headlamps, dann in der netten Campkitchen schnell ein paar Nudeln in den Topf.
Obwohl nicht wirklich was geleistet heute, fallen wir alle müde auf unsere Luftmatratzen und sind froh, morgen früh nicht das Zelt abbauen zu müssen.