Aufbruch, Strecke machen gen Süden …

Die Nacht war nicht so kalt, wie befürchtet. Dafür war der Lärm von der nahen Straße heute am Montag deutlich lauter als am Wochenende, so dass wir, obwohl wir keinen Druck haben, früh los zu kommen, sind wir früh wach.

Frühstück machen und parallel in der Sonne weiteres Camping Equipment (Luftmatratzen, Schlafsäcke, Kissen, Kocher, …) fotografieren, denn das ganze Zeugs wollen wir in den nächsten Tagen noch verkaufen. Anschließend alles einpacken (inkl. Fotos vom gepackten Zelt) und dann sitzen wir um 10:30 Uhr im gepackten Auto. Wir fahren die M1, die leider alsbald zur A1 wird (somit dann nicht mehr 4spurig), Richtung Süden und wollen schauen, wie weit wir kommen. Nach Manly sind es knapp 800 km, heute wollen wir deutlich mehr Strecke machen, als morgen, da wir Nachmittags in unser Apartment Einchecken wollen und vor 17:00 Uhr unsere Koffer aus dem Selfstorage abholen müssen. Katharina braucht gleich am nächsten Morgen früh Business-Klamotten, für ihren letzten offiziellen Termin an der Uni.

Wir kommen gut voran. Parallel suchen wir nach Unterkünften an der Stecke. So richtig sind wir nicht zufrieden, mit dem was wir finden. So machen wir erst einmal Mittagspause in Coffs Harbour, einem Rentnerparadies an der Ostküste. Wir fahren zum Hafen und laufen von dort aus auf eine vorgelagerte Halbinsel, um dort zu picknicken. Auch hier sehen wir wieder Delfine im Wasser, sogar deutlich näher an Land, als gestern in der Byron Bay, toll!

Zurück im Hafen noch ein dickes Eis für jeden und dann geht es wieder auf die Stecke. Als größere Stadt erwartet uns jetzt nur noch Newcastle. Von dort aus sind es allerdings nur noch unter 200 km bis Sydney. Wir rufen die Vermieterin unseres Appartements an, ob dieses auch schon einen Tag früher frei ist. Als dies positiv bestätigt wird und wir noch einen Preisnachlass bekommen, da wir direkt bei ihr und nicht über AirB&B buchen, entscheiden wir uns nicht mehr Station zu machen, sondern durchzufahren. Ein Tankstopp noch, dann Halt zum Abendessen. Jonas will unbedingt einmal KFC probieren. Wir lassen uns breitschlagen und beschließen anschließend, dass dies das letzte mal war, dass wir dort einkehren …

Um kurz nach 22:00 Uhr kommen wir schließlich in Manly an unserem Apartment an. Schnell ins Bett und erholsam schlafen.

 

Langer Fahrtag

Die Nacht war sehr kalt, so dass wir alle früh wach sind und uns auf das Frühstück freuen.


Anschließend zusammenpacken und gegen 9:40 Uhr verlassen wir unseren tollen Campingplatz in der Wildniss des Carnarvon Nationalparks.

Kühe am Straßenrand wirken besser als Radarkontrollen …
Kilometerfressen ohne große Pausen. In Roma, nach ca. 260 km, tanken und Fahrerwechsel. Von dort aus geht es Richtung Osten, also keine Strecke mehr nach Süden gut machen, sondern zurück an die Küste, Kurs Brisbane. Wir wollen schauen, wie weit wir kommen, um morgen Vormittag noch einen kurzen Stadtbesuch zu unternehmen. Und da die Kinder sehr tapfer sind und die Straßen Richtung Brisbane immer besser werden, beschließen wir auch bis dahin durchzustechen. Ich suche online (ja, es gibt endlich auch wieder ein Vodafone-Mobilnetz), ein Motel aus. Da wir an die Preise ja bereits gewöhnt sind, halten sich die Schmerzen in Grenzen.

Gegen 18:30 erreichen wir unsere Behausung im Süden der Millionenstadt. Ein sehr einfaches, aber sauberes Motel, in dem wir zwei Zimmer, direkt nebeneinander liegend, haben. Zudem gibt es einen Parkplatz mit verschlossenem Tor und Videoüberwachung, was uns bei unserem vollgepacktem Auto auch ganz lieb ist. Da wir den ganzen Tag im Auto saßen unternehmen wir noch einen netten Fußmarsch Richtung Stadt, um in einem im Netz viel gelobten Burger-Laden zu Abend zu essen. Danach wieder zurück zum Motel wandern und dann schnell ins Bett, worauf wir uns nach vielen Nächten Luftmatratze und Schiffs-Koje alle freuen. Was wir aber gar nicht mehr gewöhnt sind, ist Straßenlärm, den hatten wir nun wirklich sehr lange nicht mehr, merken in der Nacht aber deutlich, was es heisst, wieder zurück in der Zivilisation zu sein.

 

 

Reisetag, veredelt mit Saphiren

Morgens ein schnelles Frühstück, alles zusammenpacken und wieder kunstvoll im Auto verstauen, um 9:40 Uhr verlassen wir den Kohlearbeiter-Park.

Wir machen Strecke Richtung Süden, allerdings mit einem westlichem Schlenker, um etwas vom Hinterland zu sehen.
Als Zwischenziel steuern wir die Edelsteinfelder bei Saphir in der Nähe von Emerald an, ein kleiner Abstecher von der Hauptstraße. Aus diesem Gebiet stammen etwa ein Drittel aller Saphire, die auf der Welt im Umlauf sind. Wir besuchen die Miner’s Heritage Walk-In Mine. Zunächst dürfen wir einen Eimer ‚wash‘ behandeln, staubiges Gestein sieben und waschen und dann auf Saphire untersuchen.

Kleine Funde gelingen jedem von uns, sehr schön! Dann nehmen wir noch an einer Führung in die Mine teil. Auch sehr eindrucksvoll, die manuell in den Berg gegrabenen Stollen zu besuchen.

Gegen 14:30 Uhr geht es dann weiter, wir wollen noch bis in den Carnarvon Nationalpark, um dort unser Nachtlager aufzuschlagen und am nächsten Tag wandern zu gehen. Die Planung wird dadurch erschwert, dass es hier im Hinterland kein Vodafone Mobilnetz gibt. Als Papierkarte haben wir nur die Beilagen-Landkarte aus dem Reiseführer. Der Detaillierungsgrad ist damit ungefähr so, als wolle man mit einer Gesamt-Frankreichkarte eine Stadtfuhrung durch Paris planen.
Die Strecke zieht sich. Bei einsetzender Dämmerung besteht zudem die Gefahr, mit Wild zu kollidieren, auf der Mini-Straße, die wir fahren durchaus ernst zu nehmen, immer wieder stehen Rinder auf der Straße und Kängurus am Rand.
Schließlich erreichen wir um 6:15 unseren Campingplatz Takarakka. Die Rezeption hat bereits geschlossen, mit heftigem Klopfen können wir aber auf uns aufmerksam machen und erhalten noch einen Stellplatz für unser Zelt zugewiesen.
Aufbauen im Licht der Autoscheinwerfer und Headlamps, dann in der netten Campkitchen schnell ein paar Nudeln in den Topf.
Obwohl nicht wirklich was geleistet heute, fallen wir alle müde auf unsere Luftmatratzen und sind froh, morgen früh nicht das Zelt abbauen zu müssen.

18.07., Rückkehr vom Segeln

Wir haben die Nacht gut vor Anker in der Bauer Bay, South Molle Island, verbracht. Auf geht’s früh, ohne Frühstück lichten wir den Anker um 7:30 Uhr und machen uns auf zum Heimathafen. Durch die ‚unsafe passage‘ zwischen Molle Island und North Molle Island Motoren wir noch. Danach steht der Wind sehr günstig, so dass wir noch mal beide Segel ziehen und mit dem Strom der einsetzenden low tide mit 8 kn dahinziehen, nicht schlecht für unseren Jogurtbecher.
Da wir so gut voran kommen, haben wir noch Zeit für ein kleines Segelmanöver vor dem Hafen, wir üben das “Beidrehen”.
Über Funk bestätigen wir unsere Ankunft, um 9:20 Uhr sind wir wieder im Hafen, müssen allerdings auf unseren Instruktor warten, ohne ihn dürfen wir nicht an die Tanke. Es dauert noch gut 20 Min., bis er mit dem Schlauchboot angetuckert kommt. Es folgt das Auftanken von Schiff und Beiboot. Katharina besorgt in der Zeit einen neuen Parkschein für unser Auto, da dieser um 8:00 Uhr abgelaufen ist.
Die Rückgabe-Prozedur läuft glatt, der Instruktor ist sehr zufrieden, in welchem Zustand wir das Boot abliefern, wie wenig Motorstunden wir in der Woche produziert haben und dass wir ohne Zwischenstopp in einem Hafen über die Runden gekommen sind.

Logbuchauszug: Noch einmal gut 9 sm bei traumhaften Bedingungen am Rückgabetag.

In Summe haben wir 136 sm zurückgelegt, tolle Tage und 7 Nächte auf See verbracht (3 x Mooring, 4 x Anker) und viel Spaß in der Coral Sea gehabt.

Gegen 11:00 waren wir mit all unserem Zeugs von Bord. Wieder alles im Auto verstauen und dann endlich frühstücken im Hafen in einem netten Bistro.
Dann Aufbruch, wieder auf die Straße, zurück Richtung Süden. Ich hatte das 210 km entfernte Nebo für die Nacht als Ziel rausgesucht. Da wir aber früher loskommen und besser Strecke machen, als ursprünglich geplant, beschließen wir, noch weiter zu fahren.
Wir düsen schließlich erst durch endlose Zuckerrohrplantagen, an einigen Zuckerraffinerien vorbei, dann durch sehr ausgedehnte Kohle Tagebaugebiete bis Moranbah. Nach unserer CampWiki App gibt es dort einen Caravanpark, der nicht nur Zeltplätze, sondern vor allem auch Waschmaschinen bietet und wir müssen dringend Wäsche waschen. Als wir den Platz ansteuern, erfahren wir dort allerdings, dass es Jahre her sei, das man Platz für Wohnwagen und Zelte geboten habe. Der gesamte Park besteht aus einfachen Hütten, in denen die Arbeiter der zahlreichen Kohleminen der Umgebung hausen. Wir sind über Kilometer an den verschiedenen Minen vorbeigefahren, die gesamte Landschaft ist umgegraben. Man weist uns also ab, immerhin mit dem Tip, es bei einem weiteren Park in der Nachbarschaft zu versuchen. Nach einigem Suchen (es gibt kein (Vodafone-)Mobilnetz), finden wir diesen und man hat Erbarmen mit uns. Es gibt zwar keine Plätze für Zelte, wir dürfen aber schauen, wo unsere Stoffbehausung hinpasst. Auch hier leben nur Kohlearbeiter. Ein Erlebnis, als diese nach und Nach mit ihren Pickups nach Feierabend ankommen und erst einmal ihre Kleindung unter dem Wasserschlauch grob reinigen. Willkommen im echten Australien.
Wir waschen Wäsche, gehen einkaufen, kochen, essen und gehen ins Bett.