Freitag, traumhafte Tropenerfahrung

Morgens nach dem Frühstück besteigen wir wieder unseren Tender und schippern rüber zur Little Lindeman Island. Diese hat einen wunderbar einsamen Strand, an dem wir spazieren gehen und Muscheln sammeln. Tolle Exemplare werden durch die Kinder eingesammelt.

Mit dem Schlauchboot nach Little Lindeman Island, ein sehr einsamer Strand.

Reiche Ausbeute:

Neben Muscheln wird aber auch Müll gesammelt …Neben Muscheln sammeln wir aber auch Müll. Die Charterbase hat uns hierfür extra Müllbeutel mitgegeben, jeder Urlauber wird aufgefordert, aus dem Naturschutzgebiet Müll von Stränden und aus dem Wasser zu sammeln. Dann erleben wir auch einen Tropenschauer. Ca. 5 Minuten Regen, dann wieder schönes Wetter.

 

Die Yacht liegt etwa 0,7 sm entfernt vor Lindeman Island:

Wir schippern zurück zu unser Yacht und um kurz vor 11:00 Uhr ist der Anker wieder gelichtet. Wir haben auch nur wenig Strecke vor uns. Wir steuern Chalkie’s Beach auf Haslewood Island an. Dieser liegt direkt gegenüber vom berühmten Whithaven Beach.

Viel uns das Ankern bisher so leicht, merken wir jetzt, wie kompliziert es auch sein kann, bis der Anker wirklich fest sitzt. Chalkie’s Beach hat feinsten Sandboden, dieser fällt dann auch noch sehr steil ab. Wir brauchen 3 Versuche, bis der Anker nicht mehr slippt. Um kurz vor 13:00 Uhr liegen wir aber sicher.

Die Kinder nutzen die Seewasserbrause im Bug, um die gesammelten Muscheln abzuspülen:

Wir fahren mit dem Beiboot zu einem berühmten Schnorchelplatz an einer kleinen Insel nördlich von Katie’s Cove. Ich bleibe im Schlauchboot, der Rest der Familie geht ins Wasser, ist aber sehr enttäuscht. Die Korallen sind tot und nur sehr wenige Fische im Wasser.

Wir fahren dann im Beiboot nach Süden zum Martin Islet. Dort finden wir wunderschöne Korallen und viele, viele bunte Fische. Als wir dann schließlich alles einpacken und zurück schippern, begegnen wir noch einer großen Seeschildkröte, die direkt vor unserem Schlauchboot auftaucht. Carlotta springt sofort ins Wasser und es gelingt ihr, mit der gopro einige Aufnahmen zu machen (füge ich später ein).

Wir erwarteten eigentlich, dass es an diesem Hot Spot der Whitsunday Islands voller ist. Aber auch gegenüber am Whitehaven Beach liegen nur einige wenige Boote. Am frühen Abend fahren wir noch mal mit dem Schlauchboot an den Strand und machen einen schönen Spaziergang im Abendlicht. Der Sand ist großartig, extrem weich und sehr hell. Sehr schön.

Unschön allerdings: das feuchtwarme Klima führte dazu, dass unsere gesamten Brotvorräte geschimmelt sind. Blöd für die noch folgenden Frühstücke. Einkaufsmöglichkeiten gibt es hier keine, bis auf das Urlaubsressort auf Hamilton Island, das wir nicht anlaufen wollen.

Auszug aus dem Logbuch: heute nur 11.2 sm, eine wunderschöne Strecke

 

Dritter Tag auf See

Wir lassen es langsam angehen. Die Nacht im Naturhafen Cid Harbour war sehr ruhig. Nach einem leckeren Frühstück an Deck tuckern wir mit unserem Beiboot an Land und machen uns auf, den Whitsunday Peak zu erklimmen, den höchsten Berg (437 m) der größten Insel der Whitsundays.

Mit dem Schlauchboot anlanden, um auf Wanderung zu gehen …

Im Reiseführer wird die Strecke mit 4,5 Stunden angegeben. Wir brauchen bei tropisch feucht-warmer Luft eine Stunde durch den Regenwald hoch und nach einer kleinen Pause 40 Min. wieder runter, somit haben wir auch unser Sportprogramm bekommen.

Wandern durch den tropischen Regenwald, der durch Debby arg gebeutelt wurde:

 

Der Wald ist stark geschädigt durch den tropischen Wirbelsturm Debby, der hier im April rüberfegte. Breite Schneisen sind in den Wald gehauen, zahlreiche Bäume umgestürzt und fast allen Bäumen fehlen die Äste mit Blättern, das sieht schon fast gespenstig aus.

Der Blick vom Gipfel ist grandios. Leider ist es aber bewölkt und dunstig. Hier muss man wohl ziemlich Glück haben, eine klare Stunde zu erwischen. Das tropische Klima führt dazu, dass sich über den Inseln schnell Wolken bilden, die auch kurz und kräftig abregnen können. Wenige Minuten später schient wieder aufs schönste die Sonne.

Nach de Abstieg wieder mit dem Schlauchboot zum Schiff und um 12:00 Uhr lichten wir den Anker (was gar nicht so einfach ist, so tief hat er sich in den Muschelschlick eingegraben …).

Wir segeln nur 2 Stunden um die Whitsunday Island herum, wollen eigentlich vor dem Beach25 über Nacht bleiben. Wir werfen hier auch den Anker, fühlen uns aber nicht so richtig wohl. Die Bucht ist sehr offen, wir liegen als einziges Schiff hier und das Land erscheint von See aus nicht so richtig einladend. Also Anker wieder hoch und weiter geht es.

Wir Motoren durch den relativ engen Kanal zwischen den Insel Dent Island und Hamilton Island und werfen dabei einen Blick auf das Ferien-Ressort Hamilton Island mit eigenem Hafen (dem einzigen auf den Inseln) und eigenem Flughafen. Schön ist anders, wir haben kein Interesse, den Hafen anzulaufen. Stattdessen die Segel wieder hoch und weiter nach Süden kreuzen. Es wird spät, gar später als erlaubt, denn eigentlich müssen wir jeden Tag spätestens um 16:00 Uhr vor Anker liegen. Heute wird es 17:00 Uhr, bis wir vor Lindeman Island. Ein weiteres Boot hat sich diese Bucht für die Nacht ausgesucht. Die Bucht soll ideal sein bei Winden aus Südost und Ost. Genau so ist es auch für uns vorhergesagt, den Tag über hatten wir Wind aus Südost, der dann am Abend auf Ost drehen soll. Leider hält sich der Wind nicht an die Vorhersage, sondern dreht auf Süd. Die Folge für uns: Wir liegen sehr unruhig, es schaukelt schon ganz schön kräftig. Tiefer in die Bucht können wir aber nicht, da wir dafür zu viel Tiefgang haben.

Vor Anker vor Lindeman Island:

 

Auszug aus dem Logbuch, heute gut 20 sm am Nachmittag, Vormittags wurde gewandert. 

Mittwoch: ordentlicher Segeltag

Um 8:00 Uhr müssen wir jeden Morgen über Funk Meldung machen, wie unsere Pläne für den Tag aussehen. Diese Prozedur fällt eigentlich immer in unsere Frühstückszeit, so auch heute. Da der Wind ordentlich aufgefrischt hat, wir haben 5-6 Bft. aus Südost, möchte die Base nicht, dass wir im Osten der Inseln segeln, was eigentlich unsere Pläne waren. Sie möchten, dass wir westlich bleiben, um etwas geschützter unterwegs zu sein.

Wir folgen diesen Anweisungen, legen um 9:00 Uhr ab und kreuzen nach Süden. Es bläst anständig und wir reffen frühzeitig, um nicht zu viel Lage zu schieben. Wir legen über 26 sm zurück und erreichen gegen 13:30 Uhr Cid Harbour, eine sehr geschützte Bucht zwischen drei Inseln. Im 2. Weltkrieg lagen hier Teile der US Flotte während der Coral Sea Schlacht vor Anker.

Auch wir ankern, da es hier keine Moorig-Tonnen gibt. Der Boden besteht aus schönem Schlick, der Anker sitzt gleich beim ersten Versuch bombenfest.

Die Kinder gehen schwimmen und freuen sich, vom Boot aus ins Wasser springen zu können, ohne dass es Strömung gibt …

Wir genießen die Abendsonne. Ein bisschen muss ich noch am Schiff basteln. Die Tür der Backbord-Achterkabine (Johanna schläft hier) hält bei Welle nicht in ihrer Arretierung, sie ist uns jetzt schon 2x zugefallen. Das Problem, wenn sie mit viel Schwung zufällt: Dann arretiert auch der kleine Pinn zum abschließen und außen lässt sie sich nicht mehr öffnen, somit ist dann kein Zugang zur Kabine möglich. Aber wir haben ja Jonas. Durch das kleine Fenster zum Cockpit hin passt er durch, so dass wir ihn in die Kabine hinablassen, um die Tür von innen wieder zu öffnen. Ich setzte abends das Schloss außer Betrieb.

Wieder bekommen wir einen wunderschönen Sonnenuntergang geboten und verbringen zum ersten mal einen ganze Tage (24h) auf dem Wasser, da heute kein Landgang ansteht.

Die Nacht wird sehr ruhig, wir drehen uns mit den Gezeiten zwar um unseren Anker, es gibt aber kaum Schwell, so dass wir sehr ruhig liegen.

 

Auszug aus dem Logbuch: Wir kreuzen vor Hook Island bis in die Bucht ‚Cid Harbour‘

11. Juli: Leinen los!

Wir frühstücken morgen auf unserem Boot.

Pünktlich um 8:00 Uhr  – wie am Vortag angekündigt – erscheint dann unser Instruktor Tim, um uns eine detaillierte Einweisung in das Schiff, das Revier und die tägliche Prozedur der Kommunikation mit der Base zu gebe.

Leider gehört zu deren Sicherheitsbestimmungen auch, dass zunächst mit dem Instruktor abgelegt wird, er will sich ein Bild davon verschaffen, wie gut wir segeln können. Also raus aus dem Hafen gegen 10:00 Uhr und dann ein Moorig-Manöver fahren, ein Ankermanöver, einmal alle Segel setzen und bergen und dann dürfen wir zurück in den Hafen, um ihn wieder abzusetzen. um 10:45 können wir damit dann alleine los.

Wir verlassen den Hafen und legen einen nordöstlichen Kurs an, um Richtung Harman Island zu segeln. Bei einem strammen Wind aus Südost machen wir gut Strecke und erreichen die Insel sehr zügig, ohne eine einzige Wende.

Die Wasserfarbe ist einfach unglaublich …

Um 13:30 Uhr machen wir bereits vor dem Stand liegend an einer Moorig-Tonne fest. Es folgt ein Schnorchelausflug mit dem Beiboot (nur ich wegen meines Ohres noch nicht).

Abendliche Ausfahrt, um das Kap herum.

Heute nur 18,5 Seemeilen, aber schönes Segeln, bei tollem Wind, wenig Welle und angenehm warmen 23 Grad, die sich in der Sonne deutlich wärmer anfühlen.

Wir bekommen zum Abendessen einen tollen Sonnenuntergang geboten und genießen die erste Nacht auf See, bei wohligem leichten Schaukeln.

Fast schon zu kitschig!

 

Auszug aus dem Logbuch: 

 

 

Montag Morgen, HNO-Arzt und letzter Reisetag …

Frühstück in unserer netten Campkitchen direkt neben dem Zelt. Mein Ohr ist leider nicht besser, deshalb rufe ich in der ENT-Praxis an. Nur mit Bitten & Betteln und dem Hinweis auf die anstehende Segeltour (ergänzt um den Hinweis, dass ich privat zahle) erhalte ich einen Termin für 11:00 Uhr. Eigentlich gibt es nur Termine, wenn der Hausarzt diese anfragt. Die gute Lady gestern war aber ja nicht der Meinung, dass ich einen Facharzttermin bräuchte.
So breche ich nach dem Frühstück mit dem Auto auf und lasse die Familie auf dem Campingplatz zurück, die dort alles zusammenpackt. Ich bin bereits um 10:40 beim Arzt und muss auch nicht wirklich lange warten. Die Sprechstundenhilfe fragt mich nochmals nach einer Krankenversicherung. Als ich wieder angebe, selber zu bezahlen, fragt sie zögerlich, ob sie mir den am Telefon die Preise bereits genannt hatte, ob ich wirklich wüsste, was mich da erwarte. Wusste ich, also rein zum Arzt. Der HNO ist ein sehr netter Asiat. Wie alle, ist er erstaunt über die Enge meiner Gehörgänge. Er stellt schnell fest, dass eine dicke Entzündung vorliegt und das Ohr so zu sitzt, dass die Tropfen, die ich gestern bekommen habe, gar nichts helfen können, da sie nicht bis zur Entzündung vordringen. So saugt er erst einmal alles ab und füllt mein Ohr dann mit einer Salbe. Zudem verschreibt er mir neue Tropfen, eine Kombi aus Antibiotikum und Kortison, das sollte helfen.

Raus aus dem Arztzimmer und wieder das Bedauern der Sprechstundenhilfe geerntet, als ich fast $500 berappen muss.

Ich düse zurück zum Campingplatz. Das Zelt ist bereits verpackt, alle Taschen sind gepackt. Die Familie saß am Strand.
Schnell alles ins Auto verstauen und dann los. Es sind nur ca. 145 km bis Airlie Beach, wo wir dann gegen 14:30 ankommen.
Eigentlich hieß es, dass wir unser Schiff erst um 16:00 Uhr übernehmen können, da es aber bereits fertig ist, können wir auch rauf. Wir verstauen unser Zeugs, dann gehen wir einkaufen. Ein Großeinkauf, wir müssen uns für 8 Tage eindecken. Zwei große Einkaufswagen werden gefüllt. Auch dass will alles auf dem Schiff verstaut werden, was uns schließlich gelingt. Das Auto auf den Parkplatz bringen, dann kochen und die erste Nacht auf unserem Schiff einläuten. Wir haben eine Bavaria 42 gechartert. Ein relativ altes Schiff, aber der Zustand ist o.k., vor allem ist es sauber. Müde fallen wir in die Kojen.

Sonntag in Mackay

Den heutigen Sonntag bleiben wir auf unserem Campingplatz mit 1A Lage am Strand.

Mein Ohr hat sich über Nacht leider eher verschlechtert, daher die Entscheidung, das örtliche Krankenhaus aufzusuchen, da wir am morigen Montag wieder los müssen, um unser Schiff rechtzeitig zu übernehmen.

Erst jedoch Frühstück, Wäsche waschen und dann los. Das Klinikum liegt am anderen Ende der Stadt. In der Notaufnahme erklärt man mir, dass man gerne hilft, dies jedoch ohne AUS Versicherung und ohne Einweisung eines Arztes mindestens $ 550 kosten wird. Mir wird als Alternative eine Hausarztpraxis genannt, die 24/7 Schichtdienst macht. Also dorthin, diese liegt fast neben unserem Campingplatz, also viel Fahrerei hin und zurück. Man bereitet mich auf mind. 30 Min. Wartezeit vor, was ich für einen Sonntag sehr akzeptabel finde. Also Zeitung auspacken und der Rest der Familie düst wieder zurück in die Stadt, dort gibt es eine große Lego Ausstellung, die Jonas so gerne sehen möchte.

Nach 45 Min. komme ich auch ran. Die Ärztin, eine sehr nette Aborigine, verschreibt mir Ohrtropfen, mehr könne sie jetzt nicht tun. Ich frage, ob ich morgen früh noch zum HNO-Spezialisten gehen soll (ENT hier), da ist sie etwas pikiert. Der könne aktuell auch nicht mehr tun. Ich erkläre ihr, dass ich eine Woche segeln gehe und diesen Törn ungerne unterbrechen möchte, daraufhin schreibt sie mir eine Uberweisung, ich könne ja mal mein Glück versuchen, am Montag Morgen einen Termin beim ENT zu bekommen.

So werde ich entlassen, rufe den Familien-Abholservice an und kaufe in der Apotheke meine Tropfen.

Gemeinsam gehen wir dann noch einkaufen (Lesestoff für Segeltörn) und fahren noch auf die Nähe gelegenen Dolphin Heads, anders als sonst gibt es hier allerdings nicht viel zu sehen, die Küste ist hier überwiegend in Privatbesitz, nach öffentlichen Strandzugängen muss man suchen.

Wir sichten unser erstes Warnschild vor Salties, den Salzwasserkrokodilen, nette Gegend hier. Von Nov. bis Mai sollte man wegen der Würfelquallen nicht ins Wasser gehen, je nach Strandabschnitt wird insbesondere vor den Stonefishes gewarnt. Diese bösen Biester liegen, nicht von Steinen zu unterscheiden, im seichten Wasser. Tritt man auf sie, nutzen Sie zur Verteidigung ihre Giftstachel. Ohne Gegenmittel kann eine solche Begegnung durchaus tödlich sein, immerhin Nr. 2 der durch Tiere verursachten Vergiftungen in AUS.

Unser Strand am Campingplatz ist aber angeblich frei von all dem, unsere Kinder überleben schließlich zweimaliges Baden heute.

Wir machen ein nettes Kaffeetrinken am Strand mit Kuchen und Instandkaffe. Danach unternehmen die Eltern einen Strandspaziergang, die Kids vergnügen sich so am Strand. So schön der Strand ist und die vorgelagerten Inseln in etwa 10 sm Entfernung zur malerischen Kulisse beitragen, so wenig könnten wir uns vorstellen, hier dauerhaft zu leben. Tropische Hitze, ein einladender Ozean, in den man dann aber meistens nicht reinspringen sollte …

Wir genießen wieder unsere eigene Campkitchen zum Abendessen, dann geh es auch schon wieder ins Zelt.

 

 

Wir überqueren den südlichen Sonnenwendekreis. Hallo Tropen!

Wir werden immer schneller. Um 9:30 sitzen wir, nach gemütlichem Frühstück und der Abbau- & Einpackprozedur abfahrtbereit im Auto.

Wir fragen uns nur, warum es jedes Mal eine größere Herausforderung wird, alles in den Kofferraum zu bekommen.

Als wieder auf die Piste, heute haben wir eine lange Strecke vor uns. Einstimmet Beschluss: lieber lange fahren und dafür auf dem nächsten Platz 2 Tage bleiben, als 2 Fahrtage hintereinander. So stehen uns ca. 560 km bevor. Wäre in Dtl. ja kein Thema, hier zieht sich das auf Grund der Straßen und Geschwindigkeitsbeschränkungen gewaltig.

Aber wir kommen gut voran um 11:15 überqueren wir den Tropic of Capricorn, jetzt sind wir also formal in den Tropen. Wir gönnen uns nur eine kleine Mittagspause in Maryborough, einem staubigen Kaff an einer Kreuzung der A1. Weiter geht es, bis wir schließlich gegen 4:30 unseren Campingplatz. Den haben wir unterwegs über die CampWiki App rausgesucht, wir brauchen dringend einen Platz mit Waschmaschine. So trauen wir uns das erste mal auf einen Platz der Kette ‚Big4‘, diese haben wir bisher gemieden und eher kleine private, kommunale oder Nationalpark-Plätze gewählt. Die Wahl ist aber klasse. Der Platz ist ansonsten nur von Rentnern aus Victoria und New South Wales besucht, die mit riesigen Wohnwagen und Wohnmobilen dem Winter entfliehen. Ihre Fahrzeuge stehen dicht an dicht, wie die Sardinen in der Dose. Zelte werden hier wohl sonst nie gesichtet. So werden wir auf die Wiese am Ende des Platzes verwiesen, auf der wir uns aussuchen können, wo wir aufbauen wollen. So stehen wir schließlich direkt am Strand, der nächste Nachbar bestimmt 200m weit weg und wir haben unsere eigene Campkitchen mit Barbie.

Katharina, Johanna und ich gehe. Einkaufen fürs  Abendessen, ich versuche noch eine Apotheke zu finden, da sich mein linkes Ohr entzündet hat. Leider hat in der Nähe keine mehr offen, muss also so gehen …

Wir grillen, dann geht es auch schon bald ins Zelt.

Die Geräuschkulisse ist super, die Brandung lasst uns schnell schlummern.

 

Unser bisher bester Stellplatz fürs Zelt:

 

 

Wir bleiben einen Tag in 1770

Obwohl wir nicht einpacken und weiterfahren müssen, sind wir zeitig auf den Beinen. Nicht zu letzt, weil uns sehr lautstarke Vögel, die sich eher nach einer Horde wilder Affen anhörten, ab 5:30 Uhr unterhielten.

Katharina und Carlotta gehen mit dem Auto Brötchen holen, Johanna und ich bereiten das Frühstück in der Camp Kitchen vor. Der Herr Sohn ist verschwunden, wir ahnen wohin: der Campingplatz hat einen ‚Game room‘, neben einem Tischkicker gibt es hier auch 2 playstations mit Video Games …

Die Mädels sind wieder da, wir beginnen das Frühstück, Jonas taucht nicht auf. Johanna greift sich ein Herz und holt ihn dazu. Jonas ist sehr pikiert, dass er eine Ansage bekommt, seine Stimmung ist ersteinmal dahin.

Das Wetter ist leider nicht so schön. Nach dem klasse gestrigen Tag ist es heute stark bewölkt und sehr schwül. Wir gehen zu Fuß zur Spitze der Halbinsel, vorbei am kleinen Hafen und am Cook Denkmal. Die Ausblicke auf das Flussdelta sind klasse, leider etwas grau in grau.

Aussies surfen / kiten auch schon mal mit Hund …

Hier landete Cpt. Cock 1770, daher der Name des Ortes

Zurück am Campingplatz sind wir alle etwas fertig, die schwüle Luft schlaucht. Dennoch raffen wir uns noch mal auf, wieder zum Strand zu gehen, nachdem Carlotta Jonas aus dem Game Room gefischt hat …

Alle gehen noch mal schwimmen, dann beginnt es leicht zu regnen, also zurück zum Zelt, auch wenn es sich mit dem Niederschlag nach wenigen Tropfen erledigt hat.

Duschen und Kochen, dann verabschieden die Kids sich, denn es gibt eine Open Air Movie Vorführung. Ich setzt mich mit meinem Computer in einen Aufenthaltsraum und beginne die Fotos der bisherigen Reise zu sichten und einige für den Blog auszuwählen. Bis diese dann hochgeladen sind, dauert es einige Zeit, so dass ich als letzter im Zelt lande.

 

 

Bisherige Reisebeiträge sind jetzt bebildert

… hinke zwar etwas hinterher, zu den letzten 2 Tagen habe ich noch nichts geschrieben, dafür aber zu den bisherigen dokumentierten Tagen Fotos ergänzt. Ihr könnt also die letzten Tage noch mal durchgehen und einige Schnappschüsse unserer Reise sichten.

Wir sind mittlerweile in der Town of 1770, morgen geht es dann über den südlichen Sonnenwendekreis …

 

 

Donnerstag, Fahrt nach 1770 …

Nein, wir sind nicht in einer Zeitmaschine unterwegs. Da der Mehrheitsbeschluss sich für Weiterfahren und nicht für das Bleiben in der Sandeinöde entschieden hat, frühstücken wir wieder mit unseren sehr provisorischen Sitzmöglichkeiten, packen dann ein und fahren weiter.

Das Zelt wieder vernünftig in den großen Sack zu bekommen, ist eine Herausforderung. Es ist wieder sehr nass und damit dann jetzt auch mit Sand paniert. Obwohl wir es sehr langsam angehen lassen, da wir keine lange Strecke vor uns haben, sitzen wir wieder im 10:00 Uhr im gepackten Auto.

Es geht zunächst wieder durch die tiefe Sandpiste, um den Busch zu verlassen. Ich will das fotografisch festhalten und knipse, während ich fahre, aus meinem offenen Fenster mit dem Handy. Die ganze Familie mault. Ich soll mich auf die Piste konzentrieren und nicht das Handy gefährden. Dabei dauert es bis zum Hochkant-Bild, bis ich das Telefon fallen lasse. Also anhalten und aussteigen. Ist aber ja nur in den weichen Sand gefallen …

Auf der Strecke halten wir gegen 12:30 in Bundaberg. Laut Reiseführer sehenswert, liegt aber eher daran, dass der einzige Ort weit und breit. Nett ist die alte Post, alles schnell gesehen. Wir kaufen Kaffee und Kuchen, sitzen im Park zum Picknick und fahren dann weiter.

Post in Bundaberg, das einzig sehenswerte Gebäude …

Gegen 2pm sind wir dann in Town of 1770. der Ort hat sich so umbenannt, da Captain Cook hier 1770 an Land ging (seine zweite Stelle für einen Landgang). Unerwähnt bleibt allerdings, dass er das wohl für weniger siedlungswürdig hielt. Wir steuern den Campingplatz an der Flussmündung an, den wir einige Tage zuvor telefonisch kontaktiert hatten. Dort bekommen wir allerdings keinen Platz. Aufgrund der Schulferien ist alles ausgebucht. Und hätte man am Telefon gesagt, dass wir nicht zu reservieren bräuchten, für ein Zelt gäbe es immer Platz …

Also zurück, am Ortseingang gab es einen weiteren Campingplatz. Hier bekommen wir auch einen der letzten Stellplätze. Sehr groß, leider aber auch sehr uneben, wir finden keine Stellfläche, auf der unser Zelt einigermaßen eben steht.

Nach dem Aufbauen gehen wir zum Strand. Vom Platz aus führt ein Weg durch den Wald, ca. 1km bis zum Strand. Dieser ist traumhaft schön. Es stellt sich heraus, das es glückliche Fügung war, dass wir auf diesem Campingplatz gelandet sind, denn hier haben wir Ozeanstrand, der andere Platz hatte einen Strand auf der Flüssmündungsseite der Halbinsel.

Wir gehen alle schwimmen und genießen die Wellen. Später lesen wir, dass dies der nördlichste Surfstrand der Ostküste ist. Weiter nördlich ist das Great Barrier Rief vorgelagert, daher gibt’s meist keine hohen Wellen am Strand. 

Wir genießen noch Picknick am Strand, dann zurück, duschen und einkaufen gehen, um abends Burger in der Camp Kitchen grillen zu können.

Es geht wieder zeitig ins Bett und wir schlafen recht schräg aber gut.