Ingenieurkunst, Teil X

Nach der langen Urlaubsreise gilt es, unser tapferes altes Auto wieder aufzuhübschen.

Auf dem Kühler, der Stoßstange und der Haube befindet sich eine aktive Korrosionsschutzschicht, ca. 5cm dick, bestehend aus Insektenresten.

Zudem haben wir festgestellt, dass ein Birnchen des Standlichtes durchgebrannt ist. Da durch den hohen Mindestlohn hier Arbeitsstunden sehr teuer sind, scheue ich mich, das Auto für einen Tausch einer Glühbirne in die Werkstatt zu bringen, also selber ran.

Früher war es vielleicht mal einfach, Glühbirnen zu tauschen, bei meinen alten W123 Daimlern ein Kinderspiel. Doch heute (und das gilt auch für den 10 Jahre alten Discovery) muss man schon ganz schön basteln.

Zunächst heisst es, die Kühlerverkleidung abzubauen, um an die Befestigungen der Scheinwerfereinheit ranzukommen. Dann die gesamte Lichteinheit (ein ganz schön großer Block) ausbauen, wobei das sehr kurze Kabel mit klobigem Stecker nicht hilfreich ist, aber keine echte Hürde darstellt. Das alles ohne passendes Werkzeug und im Kampf gegen 10 Jahre lang angesammelten Dreck. Aus der ausgebauten Scheinwerfereinheit kann man dann relativ einfach das Birnchen von hinten rausschrauben. Warum das nicht so konstruiert ist, dass man diese Öffnung bei eingebautem Scheinwerfer erreichen kann, weiss kein Mensch.

Schwierig gestaltet sich dann der Kauf einer neuen Birne. Ich klappere diverse Zubehör-Shops und Werkstätten ab. Alle geben mir tolle Tips, keiner davon ist erfolgreich. Bis ich es dann an unserer Tanke direkt gegenüber versuche. Hier steht Tag und Nacht der gleiche junge Inder hinter dem Tresen, er hilft mir, eine passende Birne auszuwählen.

Jetzt haben wir also wieder ein strahlendes und leuchtendes Auto …