Traumhaft schöner Herbsttag – wir gehen schnorcheln

Der Samstag ist sehr schön, strahlend blauer Himmel.

Katharina muss leider früh morgens schon raus, da sie für eine MBA Klasse einen Kurs an der Uni gibt.

Der Rest der Familie lässt es langsam angehen. Frühstück draußen gegen 9:30 Uhr, trotz besten Wetters ist es aber in unserem schattigen Garten relativ frisch.

Gegen Mittag packen wir unsere Sachen und radeln Richtung Shelly Beach. In der geschützten Bucht gibt es schöne Felsen und kaum Welle, hier wollen wir schnorcheln gehen. Dafür haben wir optimale Bedingungen: bei strahlender Sonne (ca. 22 Grad)  ist es auch unter Wasser schön hell, keine Dünung und das Wasser (zumindest im kurzen Neoprenanzug) noch warm genug. Wir sehen sehr viele Fische und vor allem einige kleine Riff-Haie, wunderschön!

Carlotta nimmt das Handy in Schutzhülle mit ins Wasser, daher gibt es auch einige Unterwasser-Bilder, auch wenn die Qualität grenzwertig ist (nicht auf Grund der Fotografin, sondern geschuldet den Möglichkeiten mit Handy durch Hülle unter Wasser …).

 

O.k., der Ausblick über Wasser war auch nicht so schlecht …

Ingenieurkunst, Teil X

Nach der langen Urlaubsreise gilt es, unser tapferes altes Auto wieder aufzuhübschen.

Auf dem Kühler, der Stoßstange und der Haube befindet sich eine aktive Korrosionsschutzschicht, ca. 5cm dick, bestehend aus Insektenresten.

Zudem haben wir festgestellt, dass ein Birnchen des Standlichtes durchgebrannt ist. Da durch den hohen Mindestlohn hier Arbeitsstunden sehr teuer sind, scheue ich mich, das Auto für einen Tausch einer Glühbirne in die Werkstatt zu bringen, also selber ran.

Früher war es vielleicht mal einfach, Glühbirnen zu tauschen, bei meinen alten W123 Daimlern ein Kinderspiel. Doch heute (und das gilt auch für den 10 Jahre alten Discovery) muss man schon ganz schön basteln.

Zunächst heisst es, die Kühlerverkleidung abzubauen, um an die Befestigungen der Scheinwerfereinheit ranzukommen. Dann die gesamte Lichteinheit (ein ganz schön großer Block) ausbauen, wobei das sehr kurze Kabel mit klobigem Stecker nicht hilfreich ist, aber keine echte Hürde darstellt. Das alles ohne passendes Werkzeug und im Kampf gegen 10 Jahre lang angesammelten Dreck. Aus der ausgebauten Scheinwerfereinheit kann man dann relativ einfach das Birnchen von hinten rausschrauben. Warum das nicht so konstruiert ist, dass man diese Öffnung bei eingebautem Scheinwerfer erreichen kann, weiss kein Mensch.

Schwierig gestaltet sich dann der Kauf einer neuen Birne. Ich klappere diverse Zubehör-Shops und Werkstätten ab. Alle geben mir tolle Tips, keiner davon ist erfolgreich. Bis ich es dann an unserer Tanke direkt gegenüber versuche. Hier steht Tag und Nacht der gleiche junge Inder hinter dem Tresen, er hilft mir, eine passende Birne auszuwählen.

Jetzt haben wir also wieder ein strahlendes und leuchtendes Auto …

 

Zurück in Manly

Wir werden von herrlichstem Wetter begrüßt.

So können wir draußen frühstücken und dann geht es an „unseren“ Strand. Toll, so kann der Herbst bleiben!

Lange Fahrt zurück nach Manly

Frühstück vom Buffet im Hotel, dann ab ins Auto und auf die Piste.

1030 KM haben wir vor uns. Um 9:10 starten wir, tanken noch mal voll und los geht es.

Unterwegs kreuzen auch mal Rinder- oder Schafherden den Highway. Kurze Pause (Fahrerwechsel, Tank- und Pinkelstopp) in Hay, die Hälfte zwischen Adelaide und Sydney.

 

Mittagspause in Wagga Wagga, was gegessen und weiter. Letzter Wechsel und Tankstopp in Yass, Katharina fährt die letzten 280 KM.

Für diese letzte Etape dürfen die Kinder auf Katharinas Laptop noch einen Film schauen. Katharina hat am Vorabend im Hotel noch via iTunes Teil 1 Herr der Ringe runtergelaufen. Sehr anspruchsvoll in englisch, da böse Dialekte und verwirrende Handlung.

Um halb Neun sind wir dann wieder zu Hause, holen uns nebenan eine Pizza und freuen uns auf unsere Betten.

DAs war ein großartiger Urlaub, wir haben sehr viel gesehen und erlebt.

In Potsdam kämen wir zwar nicht auf die Idee, bei 14 Tagen Urlaub uns ins Auto zu setzten und eine Reise von 5600 KM abzuspulen. Das hiesse, mal eben nach Lissabon zu fahren, unterwegs in Brüssel, Paris und Madrid anzuhalten und jeweils dann zu glauben, wir hätten die jeweiligen Regionen damit gesehen. Sei es drum, tausend neue tolle Eindrücke mit tollen Kindern, die so etwas problemlos mitmachen.

Und auch unser alter Landrover hat hervorragend durchgehalten. Er säuft zwar wie ein Loch, solange das aber sein einziges Problem ist, darf er das.

 

Adelaide und Rückfahrt

Wir wachen entspannt auf und frühstücken in unserem Apartment. Dann wird das Auto gepackt, dass wir glücklicherweise noch in der Tiefgarage der Anlage stehen lassen dürfen.

Zu Fuß in die Stadt. Durch den Uni Campus in das Business Viertel. Wir hatten uns – nach Reiseführer Lektüre – etwas anderes vorgestellt, noch gemütlicher und britischer in der Anmutung.

Das Wetter ist nicht das Allerbeste und wir alle haben nicht mehr die Energie, noch gross was zu unternehmen, ein Museum oder Ausstellungen zu besuchen. Also gibt es noch einen Imbiss und um 2 pm sitzen wir im Auto und verlassen Adelaide gen Norden, noch ohne konkretes Ziel, wie weit wir noch fahren werden.

Kaum aus der Stadt raus, wird das Wetter sehr nett, so fahren wir bei herrlichem Sonnenschein durch ein Weingebiet, das damals von deutschen Siedlern angelegt wurde.

 

Wir verlassen South Australia und fahren noch einmal nach Victoria.

Um 5:35 überqueren wir die Staatsgrenze nach Victoria (Zeitumstellung von + 30 Min berücksichtigt). Gegen 6:30 Uhr sind wir dann in Mildura. Zuvor online einige Hotels rausgesucht, aber noch nicht gebucht. Wir steuern das Grand Hotel des Ortes an, booking.com hatte einen sehr guten Preis ausgespuckt. Katharina muss etwas verhandeln, um den gleichen Preis auch vor Ort zu erhalten.

Wir checken ein und gehen dann um die Ecke beim Mexikaner was essen.

Ein Tag auf Kangaroo Island

Warme Nacht. Die Kinder sind früh wach, Jonas kommt zu uns rüber. Nacht damit früh zu Ende.

Beim Aufstehen merken wir dann, dass es leicht beginnt zu tröpfeln. Also kein entspannter Morgen, sondern Zelt ausräumen und einpacken in absoluter Spitzengeschwindigkeit. Dann Frühstück, zu Ende packen und los mit dem voll gepackten Auto zum Fletcher National Park.

 

Dort erst den Admirals Arche angeschaut und auf dem Weg dorthin viele viele Seals beobachten können. Toll, in einem Rockpool übten die kleinen Robben das Schwimmen, sehr süß!

 

2 km weiter die ‚remarkable rocks‘ bewundert ein toller Ort mit skurrilen Granit-Formationen.

Wir machen Mittagspause in der Vivonne Bay am Strand, die Kinder gehen schwimmen und scheuchen einen Rochen auf. Angeblich mal wieder einer der schönsten Strände der Welt – ja, wir fühlen uns sehr wohl hier!

Weiter zur Seal Bay, doch dafür sind wir schon zu spät, letzter Einlass um 4:15, was nicht ganz so schlimm ist, da wir bereits reichlich Seals gesehen haben.

Als Konsequenz gebe ich Gas, um die 100 km zum Fähranleger in Peneshaw in möglichst kurzer Zeit zu schaffen, denn dann haben wir eine Chance, die Fähre 2h früher zu bekommen und noch zu einigermaßen vernünftiger Zeit in Adelaide anzukommen.

Wir kommen wenige Minuten vor dem Boading der 5:30 Fähre an, ich stelle mich auf die Standby lane und Katharina klärt im Office, ob wir eine Chance haben, einen Platz auf diesem Schiff zu bekommen, oder ab wir eben 2h warten müssen, auf die eigentlich von uns gebuchte Fähre.

Wir haben Glück und werden mitgenommen. Durch das blitzartige Boarding schaffen wir es nicht mehr, noch auf der Insel zu tanken. Wir wissen aber von der Hinfahrt, dass am Anleger auf dem Festland auch eine Tanke ist. So fahren wir mit fast leeren Tank von der Fähre, um dann festzustellen, dass die Tankstelle bei Ankunft schon zu ist. Die nächst kommt – google Wissen sei Dank – in 35 KM.

Und die können ganz schön lange sein. Es ist dunkel, nebelig und die Straße ist sehr eng, serpentinenreich und vor allem: mit vielen heftigen Steigungen, die mit unserem schweren Wagen richtig Sprit kosten. Ich kann mich nur auf effiziente Fahrweise fokussieren: laut google macht die Tanke, die wir nun im Visier haben, um 7 pm zu, ich fahre also gegen 2 Uhren, Tank- und Zeit!

Um 7:10 rollen wir auf den Hof der Tankstelle. Die Kinder sind mit den Nerven fertig. Katharina kann den dicken Tankwart bezirzen, dass wir noch mal volltanken und er die Kasse noch mal öffnet. Ab dann geht es entspannt nach Adelaide, eine weitere Stunde Fahrt.

Wir beziehen unser sehr nettes Apartment und gehen im Restaurant des zugehörigen Hotels essen. Da es nett warm ist, können wir draußen sitzen und dabei ein kaltes Bier genießen.

Wir fallen alle müde ins Bett und genießen Betten und Bettwäsche anstelle von Luftmatratze und Schlafsack.

Fahrt nach Kangaroo Island

Eine warme Nacht, aber laut! Um 4 Uhr machen die Enten am Tümpel nebenan unglaublichen Radau. Um 5 Uhr stimmt eine riesige Schar Papageien, die den Baum über unserem Zelt bevölkern, ein.

Dazu fängt es noch leicht an zu regnen. Der Wecker geht um 6:40 Uhr, ausgeschlafen ist kaum einer. Wir packen sehr schnell ein (schon wieder ein nasses Zelt). Dann noch in der Camp Kitchen ein dünnes Frühstück und los. Wir brauchen ca. 45 Min zum Fährhafen. Dort Boarding auf eine Katamaranfähre und dann bestaunen wir das weitere Boarding der LKWs.

 

Riesige Trucks werden rückwärts geladen. Ein Schauspiel.

Die Überfahrt dauert dann nur etwa 45 Min.

Auf der Insel zunächst zur Touri-Information. Dann in den größten Ort der Insel und dort noch etwas eingekauft und am Pier Robben und Pelikane bestaunt.

 

Dann zum Campingplatz, mitten auf der Insel, auf dem wir die Einzigen sind. Wir fahren nach Norden an die Stokes Bay. Eine sehr nette Bucht und bestimmt der beste Zugang zu einem Strand ever.

Die Kinder haben großen Spaß mit dem Schwimmen und Tauchen in wilden Sandsteinfelsen. In Summe: Ein toller Strandtag!

Anschließend zurück zum Zeltplatz, wo wir immer noch die einzigen sind. Alle duschen, dann Abendessen und ab ins Zelt. Ganz neu: es ist warm. Eigentlich will niemand in den Schlafsack …

 

South Australia

Frühstück morgens in netter Camp Kitchen, das ist schon sehr praktisch, nicht nur wegen der Sitzmöglichkeiten, sondern auch um Wasserkocher, Toster und Spülbecken gleich nutzen zu können.

Dann das sehr nasse Zelt (feuchte Seeluft und kalte Nacht) eingepackt und los auf die Piste. Uns stehen 700 km bevor. Immer die Küste entlang, Richtung Adelaide. Wenig highlights auf der Strecke, die langgezogene Küstenlinie ist absolut unspektakulär. Mittagspause machen wir dann aber an einem sehr netten Strand mit Leuchtturm.

Wir kommen noch so an unserem Ziel Victor Haven an, dass wir nach dem Zeltaufbau die Granit Island besuchen können. Diese ist über eine 600 m lange Seebrücke mit dem Land verbunden. Dort soll es eine Pinguin Kolonie geben, die man abends bewundern kann, was uns jedoch nicht vergönnt ist.

Noch abendlichten Einkauf, dann zurück zum Platz und in einer sehr gemütlichen Camp Kitchen gekocht und gegessen.

Great Ocean Road

Morgens früh wieder einpacken. Zum Glück nicht wie alle Victoria’ner neben uns, weil die Ferien zu Ende sind, sondern weil wir wieder viel Strecke vor uns haben.

Kurz nach Start am Wegesrand – und er hatte auch top sanierte Exemplare dort stehen …

Die Great Ocean Road erwartet uns. Wir nehmen nicht jeden Outlook mit. Den Umweg zum Leuchtturm Cape Otway (ältester Leuchtturm Australiens, zweit südlichster Punkt des Mainlands) machen wir aber. Fast 40 KM ab von der Straße durch eine enge Nebenroute durch einen Nationalpark. Vor Ort ärgern wir uns aber über die Eintrittspreise, so sehr, dass wir uns den Besuch sparen und nur eine Postkarte kaufen.

Etwas weiter gibt es dann aber eine sehr nette Mittagspause am Johanna Beach. Wilder Strand, eindrucksvolle Wellen, zum Schwimmen aber nicht geeignet. Traumhaft schön. Kein Wunder, bei dem Namen!

Wir fahren weiter, nächster Stopp an den 12 Aposteln. Dieses Schauspiel der Sandsteinküste ist schon beeindruckend, mindestens ebenso aber die Menschenmassen, die sich dies anschauen. Wir wundern uns, wo die plötzlich her kommen. Die Straße und Aussichtspunkte zuvor hatten wir fast für uns alleine. Hier tummeln sich eine Millionen Asiaten um einen Platz für ein gutes Selfie zu ergattern.

Die 12 Apostel sind auch in der Presse Thema, zum einen, da sie nicht mehr ewig da sein werden, zum anderen, da die Infrastruktur nicht ausreicht, die heutigen Besucherströme zu bewältigen. Wie lesen zum Beispiel auf unserer Rückfahrt:

Tourism demands on the rise as 12 Apostles fall away

‘It just can’t cope’: Twelve Apostles tour operator John McInerney says Victoria’s popular natural attraction is overcrowded, which lessens the experience for tourists. Picture: Aaron Francis
‘It just can’t cope’: Twelve Apostles tour operator John McInerney says Victoria’s popular natural attraction is overcrowded, which lessens the experience for tourists. Picture: Aaron Francis

 

 

Wir halten noch an zwei drei weiteren Lookouts, an denen jeweils traumhafte Bilder entstanden, hier nur eine ganz kleine Auswahl:

 

Dann fahren wir aber zügig zu unserem Campingplatz in Warrnambool, dem Ort, in dem die Great Ocean Road endet. Wieder ein sehr schöner Campingplatz direkt am Meer. Wir machen noch einen schönen Strandspaziergang in der Abendsonne.                      

Dann geht es zu Fuß in den Ort, in dem es einen Burger-Laden gibt, der angeblich zu den 5 besten der Welt gehört. Das können wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir speisen dort, gönnen uns noch Milchshakes für den Rückweg und fallen müde ins Zelt. Morgen erwartet uns wieder ein langer Fahrtag!