18.07., Rückkehr vom Segeln

Wir haben die Nacht gut vor Anker in der Bauer Bay, South Molle Island, verbracht. Auf geht’s früh, ohne Frühstück lichten wir den Anker um 7:30 Uhr und machen uns auf zum Heimathafen. Durch die ‚unsafe passage‘ zwischen Molle Island und North Molle Island Motoren wir noch. Danach steht der Wind sehr günstig, so dass wir noch mal beide Segel ziehen und mit dem Strom der einsetzenden low tide mit 8 kn dahinziehen, nicht schlecht für unseren Jogurtbecher.
Da wir so gut voran kommen, haben wir noch Zeit für ein kleines Segelmanöver vor dem Hafen, wir üben das “Beidrehen”.
Über Funk bestätigen wir unsere Ankunft, um 9:20 Uhr sind wir wieder im Hafen, müssen allerdings auf unseren Instruktor warten, ohne ihn dürfen wir nicht an die Tanke. Es dauert noch gut 20 Min., bis er mit dem Schlauchboot angetuckert kommt. Es folgt das Auftanken von Schiff und Beiboot. Katharina besorgt in der Zeit einen neuen Parkschein für unser Auto, da dieser um 8:00 Uhr abgelaufen ist.
Die Rückgabe-Prozedur läuft glatt, der Instruktor ist sehr zufrieden, in welchem Zustand wir das Boot abliefern, wie wenig Motorstunden wir in der Woche produziert haben und dass wir ohne Zwischenstopp in einem Hafen über die Runden gekommen sind.

Logbuchauszug: Noch einmal gut 9 sm bei traumhaften Bedingungen am Rückgabetag.

In Summe haben wir 136 sm zurückgelegt, tolle Tage und 7 Nächte auf See verbracht (3 x Mooring, 4 x Anker) und viel Spaß in der Coral Sea gehabt.

Gegen 11:00 waren wir mit all unserem Zeugs von Bord. Wieder alles im Auto verstauen und dann endlich frühstücken im Hafen in einem netten Bistro.
Dann Aufbruch, wieder auf die Straße, zurück Richtung Süden. Ich hatte das 210 km entfernte Nebo für die Nacht als Ziel rausgesucht. Da wir aber früher loskommen und besser Strecke machen, als ursprünglich geplant, beschließen wir, noch weiter zu fahren.
Wir düsen schließlich erst durch endlose Zuckerrohrplantagen, an einigen Zuckerraffinerien vorbei, dann durch sehr ausgedehnte Kohle Tagebaugebiete bis Moranbah. Nach unserer CampWiki App gibt es dort einen Caravanpark, der nicht nur Zeltplätze, sondern vor allem auch Waschmaschinen bietet und wir müssen dringend Wäsche waschen. Als wir den Platz ansteuern, erfahren wir dort allerdings, dass es Jahre her sei, das man Platz für Wohnwagen und Zelte geboten habe. Der gesamte Park besteht aus einfachen Hütten, in denen die Arbeiter der zahlreichen Kohleminen der Umgebung hausen. Wir sind über Kilometer an den verschiedenen Minen vorbeigefahren, die gesamte Landschaft ist umgegraben. Man weist uns also ab, immerhin mit dem Tip, es bei einem weiteren Park in der Nachbarschaft zu versuchen. Nach einigem Suchen (es gibt kein (Vodafone-)Mobilnetz), finden wir diesen und man hat Erbarmen mit uns. Es gibt zwar keine Plätze für Zelte, wir dürfen aber schauen, wo unsere Stoffbehausung hinpasst. Auch hier leben nur Kohlearbeiter. Ein Erlebnis, als diese nach und Nach mit ihren Pickups nach Feierabend ankommen und erst einmal ihre Kleindung unter dem Wasserschlauch grob reinigen. Willkommen im echten Australien.
Wir waschen Wäsche, gehen einkaufen, kochen, essen und gehen ins Bett.